„Wir haben nicht nur einen Fachkräftemangel, wir haben insbesondere ein Führungsproblem“

Dem Wandel der Führungskultur erfolgreich begegnen. Ein Expertengespräch mit Arite Schima und Dr. Ulrich Striebl von Portapatet, der Schmiede für Führung und Persönlichkeit mit dem Schwerpunkt pferdegestütztes Training.

Die neuste Gallup Studie ist alarmierend: 18 Prozent der Arbeitnehmer sind auf Jobsuche. Etwa genauso viele erleben ein Arbeitsumfeld, welches von guter Führung geprägt ist woraus eine hohe emotionale Bindung an das Unternehmen resultiert. Alarmierend ist, dass mehr als die Hälfte der Mitarbeitenden maximal Dienst nach Vorschrift machen. Gerade die emotionale Bindung zum Unternehmen und die soziale Kompetenz der Führungskraft entscheidet jedoch, ob Mitarbeitende bleiben und wie sehr sie sich in ihrem Job engagieren. Die erfahrenen Führungskräftetrainer von Portapatet, Arite Schima und Dr. Ulrich Striebl, sprechen über Führungskultur und den Nutzen von pferdegestützten Seminaren.

Was läuft aktuell schief in deutschen Unternehmen?

Arite Schima: Die Ursachen sind multifaktoriell. Viele Führungskräfte werden auf ihre Aufgabe nicht vorbereitet. Das hat zum Beispiel etwas mit der Beförderungspraxis zu tun. Oft werden sehr gute Fachleute zu Führungskräften befördert. Unternehmen haben so möglicherweise einen guten Produktionsmitarbeiter verloren und eine schlechte Führungskraft gewonnen. Führungsaufgaben sollten rechtzeitig kommuniziert und dann regelmäßig trainiert werden. Das passiert häufig nicht. Anders als im Fußball, wo man ja auch nicht erwartet, dass jemand nahezu ohne Training und Vorbereitung plötzlich z.B. im Tor steht. Inzwischen gibt es jedoch Lichtblicke. In einigen Firmen gibt es sehr gute Traineeprogramme. Da können sich Menschen, die eine Führungsposition anstreben, auf Ihre neuen Aufgaben vorbereiten. Zudem ist natürlich jeder selbst für seine persönliche Entwicklung verantwortlich und kann die angebotenen Möglichkeiten nutzen.

Was zeichnet gute Führung aus?

Dr. Ulrich Striebl: Für Mitarbeitende ist ein wertschätzendes Arbeitsumfeld sehr wichtig. Die Fähigkeiten der Führungskraft aktiv zuzuhören, achtsam zu sein und klar zu kommunizieren sind wichtige Voraussetzungen. Zudem sind die Balance zwischen Fordern und Fördern und die Empathie entscheidende Kompetenzen. Eine gute Führungskraft mag Menschen, hat Freude im Umgang mit Menschen und entscheidet gerne. Wer Menschen nicht mag, ist als Führungskraft fehl am Platz. Moderne Führung heißt auf die unterschiedlichen Fähigkeiten, Wünsche und Bedürfnisse der Menschen eingehen zu können. Es gibt daher nicht einen richtigen Führungsstil, sondern den für die Situation und den Mitarbeitenden oder das Team passenden Führungsstil. Sinnerfülltes Arbeiten fördert die Arbeitszufriedenheit und trägt zu einem positiven Betriebsklima bei. Sinnvermittlung ist eine wichtige Aufgabe in der Führung. Jedes WAS ist leichter zu verstehen, wenn wir das WARUM kennen.

Wie kann pferdegestütztes Training hier unterstützen?

Arite Schima: In unseren pferdegestützten Seminaren arbeiten Führungskräfte aktiv und mit Freude und Spaß an ihren Kompetenzen und Fähigkeiten. Die eigene Wirkung in unterschiedlichen Situationen und die soziale Kompetenz kann mit unseren Pferden unmittelbar erlebt werden. Die Balance zwischen Respekt und Vertrauen, die gelebte Wertschätzung wird direkt spürbar. Es werden die persönlichen Stärken und Entwicklungsbereiche sichtbar und es eröffnen sich Möglichkeiten Handlungsoptionen zu entwickeln und direkt anzuwenden. Der Umgang mit Kontrollverlust gehört auch mit dazu. Unser Ansatz der erlebnisorientierten Weiterbildung und die besondere Methode der pferdegestützten Seminare mit dem direkten Feedback der Pferde eröffnen unseren Teilnehmenden neue Möglichkeiten in kurzer Zeit intensivste Impulse für persönliches Wachstum zu bekommen. Als erfahrenes Trainerteam unterstützen wir die Selbstreflexion der Teilnehmenden immer mit dem Ziel den Transfer in den beruflichen Alltag zu fördern.

Die Führungskultur hat sich in den letzten Jahren gewandelt, was hat sich vor allem verändert?

Dr. Ulrich Striebl: Babyboomer, die Mitarbeitende aus der Generation Z führen, merken häufig, dass die bisherigen Führungsinstrumente nicht mehr optimal wirken. In einigen Firmen werden viele Aufgaben über Projektarbeit gelöst, die Führung wechselt häufig und es gibt kein konstantes Team. In altersgemischten Teams gibt es unterschiedliche Auffassung von Werten. Die Zusammenarbeit von Alt und Jung führt teilweise zu Konflikten. Zudem wird heute die Work-Life-Balance immer wichtiger und die Arbeit muss sinnerfüllt sein.

Durch die Möglichkeit der Homeofficearbeitsplätzen sind die Ansprüche an die Führung gewachsen. Viele Firmen haben inzwischen zudem den Anspruch die Kontrolle zu haben. Der einzelne Mitarbeitende wird immer wichtiger. Teilweise bedingt durch den Mangel an Fachkräften. Wir haben jedoch nicht nur einen Fachkräftemangel, wir haben insbesondere ein Führungsproblem!

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